Category: Free Software
(Deutsch) politeia: Das Wort ist “Liquid Democracy”
Working Title “politeia”
politeia: Technical and Administrative Details
politeia: Motivating Ideas
OOXML-Kritik kurzgefasst
[This time in German; see also my other post on the subject and the links contained within this post.]
Anstatt das bereits standardisierte, auf XML basierte OpenDocument-Format (ODF; ISO 26300) zur Speicherung in seinen Office-Programmen zu verwenden, hat Microsoft in der Vergangenheit dazu seine proprietären .doc, .xls, .ppt (und weitere) Formate verwendet. Mitbewerber, die möchten, dass ihre Programme Dateien in diesen Formaten öffnen und speichern können, im Open-Source-Bereich zB die verbreitete OpenOffice.org-Suite, waren (und sind) darauf angewiesen, diese Formate in mühevoller Kleinarbeit zu analysieren und die entsprechende Funktionalität zu implementieren (“Reverse Engineering”), da es keine hinreichende offizielle Dokumentation von Microsofts Seite dazu gibt. Umgekehrt sei darauf hingewiesen, dass Microsoft bis jetzt wenig bis gar keine Anstrengungen unternommen hat, die Dokument-Formate seiner Mitbewerber ebenso in seinen Programmen zu unterstützen; insbesondere nicht ODF.
Man könnte meinen, OOXML (ISO-Entwurf DIS 29500) sei ein Schritt in die richtige Richtung, da es sich hier um ein dokumentiertes, XML-basiertes Format handelt. Das wirft aber offensichtlich sofort die Frage auf, warum die Welt noch ein XML-basiertes Dateiformat zur Speicherung von Office-Dokumenten braucht; noch dazu eines, das im Vergleich mit OpenDocument im weitgehenden Alleingang eines einzelnen Unternehmens entwickelt wurde, eher auf die Kompatibilität mit dessen früheren Formaten (also wieder .doc, .xls etc.) ausgelegt ist als auf die möglichst universelle Einsetzbarkeit und insgesamt als technisch eher unausgereigt und fehlerhaft gilt. Den Kritikern an OOXML erscheint es als wesentlich sinnvoller, auf ODF als bereits etabliertes, offenes Office-Dokumentformat, das immer mehr auch von offizieller Seite eingesetzt wird (für eine Übersicht siehe zB Wikipedia [deutsch]), zurückzugreifen, und sich an der Verbesserung dieses Standards zu beteiligen, als einen neuen, mit den skizzierten Problemen behafteten, aus dem Boden zu stampfen, nur, um die eigene Marktposition nicht zu gefährden.
Eine erste ISO-Abstimmung über DIS 29500 im September 2007 fiel so aus, dass OOXML nicht im “Schnellverfahren” (fast-track) als Standard akzeptiert wurde, da eine große Anzahl von nationalen Standardisierungs-Organisationen mit Nein stimmte bzw. eine Vielzahl von Kommentaren zu technischen und generellen Unzulänglichkeiten abgegeben wurde (eine Übersicht bietet http://www.dis29500.org/). Bis zur Versammlung der ISO in Genf vom 25.-29. Februar 2008 kann der Standard verbessert werden, danach haben die nationalen Standard-Gremien 30 Tage Zeit, um ihr endgültiges Votum bekannt zu geben.
Die Kritik an OOXML und Microsoft, vorgebracht besonders von Einzelpersonen und Interessensgemeinschaften aus dem Free-Software-Bereich, konzentriert sich neben prinzipiellen und technischen Gründen auch auf Ungereimtheiten im Verlauf der bisherigen Abstimmungen. Für Übersichten über die unterschiedlichen Kritikpunkte, siehe zB
- http://www.noooxml.org/argu-brief für eine prinzipielle Übersicht über Kritikpunkte, Neuigkeiten und Links zu spezifischeren Seiten
- http://openiso.org für technische Unzulänglichkeiten
Microsoft’s latest purchase
I sent about the following text to a couple of Austrian media today, hoping to stir something up regarding the Austrian Standards Institute‘s (ON‘s) yes to OOXML and their future actions, esp. who they are going to send to the final decision round in Geneva in February 2008, which they have to announce to ISO by Dec. 11th. Earlier today, I had already contacted the ON with a bit of a lenghty e-mail pointing out the well-known main concerns about OOXML (no reply so far). If you don’t know exactly what I’m writing about, get yourself informed at nooxml.org, and if you care a bit for the Free Software world, sign their petition, spread the word, do something! You’ll find some people say that Sweden’s original (and probably sponsored) Yes to OOXML was turned into an abstention by, among other factors, the (Swedish) blogosphere! That is, go Austrians, I guess!